Donnerstag, 18. September 2008

Lasterhaftes

ZITAT
“So viel aber wissen wir aus der Erfahrung, daß es Weibs-Persohnen giebt, welche durch ein küzelndes Reiben an denen äusserlichen Geburths-Teilen und der Mutterscheide, eine dem Beischlaf ähnliche Wollust nachzuahmen trachten. Hat wol die Verdorbenheit der Menschen so weit gehen können, daß dieselben einer sinnlichen Empfindung, welche ihnen gegeben ist, sich in angenehmer Verbindung zu einem bederseitigen Vergnügen zu reizen, schändlicher weise mißbrauchen, und durch einzelne Besudelungen sich ihren gänzlichen Verfal zuziehen. [...] Diese Art Weibs-Persohnen hassset die Männer und ist ihnen feind, wie ware den Alten nicht unbekannt, welche sie tribates (geile Weiber die mit ihres gleichen Schande treiben) nennten) [...]. Es giebt Laster, worauf die Strafen langsam folgen, und es ist bewiesen worden, daß die Selbstbeflecker von denselben nicht frei sind, aber sie werden überdem noch geschwinde und scharf am Gemüte und Körper heimgesucht, als schändliche Leute angesehen, und sind aller Entschuldigung und alles Trostes beraubet / die Genes-Mittel sind oft nicht hinlänglich, und es giebt folglich kein Laster, das ein jeder, der nicht unsinnig ist, mir mehrerer Sorgfalt zu fliehen hat”

(Simon-André-David Tissot: Von der Onanie, oder Abhandlung über die Krankheiten, die von der Selbstbefleckung herrühren. Wien 1782, S. 1 ff., 91 ff. Zit. nach Ludger Lütkehaus: “O Wollust, o Hölle”. Die Onanie. Stationen einer Inquisition. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag 1992, S. 91-93).

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