√ Die Welt wie sie ist, wie sie scheint, glitzert, flimmert, sich spiegelt - eingefroren in Momente der Kunst des Alltags /// Es gibt nichts zu verlieren außer Humor - schlechten Humor!
So etwas hätte nie gesagt werden dürfen, das ist dänischer Nihilismus in Vollendung. So reden letzte Menschen bei der letzten Ungezogenheit. Der große Radfahrer von früher war ein Nietzscheaner in den Bergen gewesen, jemand, den man beobachtete, wie er die Schwerkraft besiegte und Übermensch wurde. Jetzt tritt der Pseudoübermensch als letzter Mensch auf und rülpst in alle Mikrofone. Selbst das Symbol seines größten Erfolges bedeutet ihm weniger als nichts. Es stellt sich heraus, dass es für ihn nie diese höhere Dimension gegeben hat, kein Ehrgefühl, kein symbolisches Mehr, kein Glanz, keine Spannung von oben - das Trikot nur ein sinnloser Fetzen. Wenn man die Ehrendimension des Sports und seine Symbole herabzieht, ist alles vorbei. Eine so dreckige Bemerkung aus dem Mund eines Fahrers zu hören, der einmal weit oben war, ist etwas vom Fürchterlichsten.
Dort gehört die katholische Tradition der fröhlichen Selbstzerstörung zur Volkskultur. Die Italiener können es einfach nicht fassen, dass da oben im Norden schon wieder protestantische Barbaren ihr Unwesen treiben. Die glauben im Ernst, wir sind verrückt geworden. Doch Italiener und Spanier sind Angehörige einer Kultur, in der die Abspaltung des Scheins vom Sein zur populären Metaphysik gehört. Die Deutschen, speziell die protestantischen, wollen dagegen die Wörter und die Dinge wieder zur Deckung bringen. Wir sind, glaube ich, die einzige Nation auf der Welt, wo man an ehrliche Neuanfänge glaubt. Wir bleiben unberechenbar, 1945 wurden wir demokratisch, 2007 dopingfrei.
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